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Technische Erfassung in 3D & 2D Ihrer Immobilie (nach DIN12831). 

Wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich?

  • Eine Wärmepumpe arbeitet mit einem Kältemittel, das zwischen verschiedenen Aggregatzuständen wechselt. Dabei verdampft das flüssige Kältemittel in einem Wärmetauscher (dem Verdampfer) und nimmt dabei Wärme aus der Umgebung auf – beispielsweise aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Das Kältemittel wird gasförmig. Dann wird das gasförmige Kältemittel von einem Kompressor verdichtet, was seine Temperatur erheblich erhöht. Das ist der energieintensive Schritt, für den Strom benötigt wird. Das heiße, verdichtete Gas gelangt nun in einen zweiten Wärmetauscher (den Kondensator), wo es wieder verflüssigt wird – und genau dabei gibt es die gewonnene Wärme an dein Heizungssystem ab. Das ist die Wärme, die dein Haus aufheizt. Im letzten Schritt entspannt sich das flüssige Kältemittel in einem Ventil wieder, sein Druck sinkt, und der Kreislauf beginnt von vorne.

  • Warum ist das sinnvoll? Der große Vorteil ist die Effizienz: Eine Wärmepumpe benötigt weniger elektrische Energie, als sie an Wärme abgibt. Mit einer Kilowattstunde Strom kann sie beispielsweise drei bis fünf Kilowattstunden Wärme liefern – deshalb nennt man das Verhältnis auch „Coefficient of Performance" (COP).


Was ist bei der Anschaffung einer Wärmepumpe zu beachten?


  • Technische Voraussetzungen:
    Die Dämmung Ihres Hauses ist entscheidend - Wärmepumpen arbeiten am effizientesten in gut gedämmten Gebäuden. Prüfen Sie auch, ob Ihr Heizsystem für niedrige Vorlauftemperaturen geeignet ist (idealerweise Fußboden- oder Flächenheizung). Der verfügbare Platz für Außengerät und eventuell Inneneinheit sowie die Stromversorgung müssen ausreichend dimensioniert sein.

  • Wärmepumpen-Typen:
    Luft-Wasser-Wärmepumpen sind kostengünstig in der Installation, aber weniger effizient bei sehr niedrigen Temperaturen. Erdwärmepumpen (Sole-Wasser) sind effizienter, erfordern aber Erdarbeiten und Genehmigungen. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind sehr effizient, benötigen jedoch Zugang zu Grundwasser.

  • Wirtschaftliche Aspekte:
    Die Anschaffungskosten variieren je nach Typ zwischen 8.000 - 25.000 Euro plus Installation. Prüfen Sie aktuelle Förderprogramme - der Staat unterstützt den Einbau oft mit bis zu 70% der Kosten. Berechnen Sie die langfristigen Betriebskosten im Vergleich zu Ihrer bisherigen Heizung.

  • Planung und Genehmigungen:
    Lassen Sie unbedingt eine professionelle Heizlastberechnung durchführen. Je nach Wärmepumpen-Typ können Genehmigungen erforderlich sein. Berücksichtigen Sie auch mögliche Lärmbelästigung für Nachbarn, besonders bei Luft-Wärmepumpen.


Welche Heizarten sind kompatibel mit einer Wärmepumpe?


  • Wärmepumpen sind mit verschiedenen Heizarten kompatibel, allerdings mit unterschiedlicher Effizienz. Optimal geeignet: Fußbodenheizungen sind ideal, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen (30-35°C) arbeiten. Wandheizungen und Deckenheizungen funktionieren ähnlich gut. Große Flächenheizkörper mit niedrigen Systemtemperaturen sind ebenfalls sehr geeignet.

  • Gut geeignet mit Anpassungen:
    Moderne Niedertemperatur-Heizkörper arbeiten effizient mit 45-55°C Vorlauftemperatur. Bestehende Heizkörper können oft vergrößert oder durch zusätzliche Heizkörper ergänzt werden, um die größere Heizfläche zu kompensieren.

  • Bedingt geeignet:
    Alte, kleine Heizkörper benötigen hohe Vorlauftemperaturen (65-75°C), was die Effizienz der Wärmepumpe deutlich reduziert. Hier ist meist ein Austausch gegen größere Heizkörper oder eine bessere Dämmung nötig.

  • Kombinationsmöglichkeiten:
    Hybride Systeme sind möglich - Wärmepumpe für Grundlast und bestehender Gaskessel für sehr kalte Tage. Auch die Kombination verschiedener Heizflächen im gleichen Haus funktioniert (z.B. Fußbodenheizung im Erdgeschoss, Heizkörper im Obergeschoss).

  • Wichtige Faustregeln:
    Je niedriger die Systemtemperatur, desto effizienter die Wärmepumpe. Große Heizflächen ermöglichen niedrige Temperaturen. Bei Vorlauftemperaturen über 55°C sinkt die Effizienz merklich.

  • Empfehlung:
    Lassen Sie eine Systemanalyse durchführen - oft können kleinere Anpassungen große Effizienzsteigerungen bringen, ohne das komplette Heizsystem zu erneuern.


Wie laut kann eine Wärmepumpe sein?


Luft-Wasser-Wärmepumpen:

  • Moderne Geräte: 35-50 dB(A) in 3 Metern Entfernung
  • Ältere oder günstigere Modelle: bis zu 60 dB(A)
  • Besonders leise Modelle: unter 35 dB(A)

Erdwärme- und Wasserwärmepumpen:

  • Deutlich leiser: meist 25-35 dB(A)
  • Das Außengerät entfällt, nur die Inneneinheit ist hörbar.

Als Vergleich:

  • 30 dB(A): Flüstern, sehr leise.
  • 40 dB(A): Ruhige Bibliothek.
  • 50 dB(A): Leises Gespräch.
  • 60 dB(A): Normale Unterhaltung.

  • Wichtige Faktoren:
    Die Lautstärke hängt stark von der Betriebsweise ab - bei höherer Leistung (z.B. an sehr kalten Tagen) werden Wärmepumpen lauter. Nachts und in den Übergangszeiten laufen sie meist deutlich leiser.

  • Rechtliche Grenzwerte: 
    In Wohngebieten gelten meist 40 dB(A) tagsüber und 35 dB(A) nachts als Richtwerte. Der Schallschutz sollte bereits bei der Planung berücksichtigt werden - durch geeignete Aufstellung, Schallschutzwände oder besonders leise Modelle. Lassen Sie sich vom Installateur konkrete Schallwerte für das geplante Modell nennen und prüfen Sie die örtlichen Vorschriften.


Was ist ein "hydraulischer Abgleich" und warum ist dieser so wichtig?


  • Der hydraulische Abgleich ist eine essenzielle Einstellung des Heizsystems, welcher besonders bei Wärmepumpen von großer Bedeutung ist. Dabei werden alle Heizkreise so eingestellt, dass jeder Heizkörper oder jede Heizfläche genau die benötigte Wassermenge erhält. Ohne Abgleich fließt das warme Wasser den Weg des geringsten Widerstands - meist zu den nächstgelegenen Heizkörpern, während entfernte Räume unterversorgt bleiben.

  • Warum ist dieser besonders wichtig bei Wärmepumpen? 
    Wärmepumpen arbeiten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (meist 35-55°C statt 70-90°C bei konventionellen Heizkesseln). Dadurch sind sie sehr empfindlich gegenüber hydraulischen Ungleichgewichten. Ein fehlerhafter Abgleich kann die Effizienz (COP-Wert) erheblich verschlechtern und zu unnötig hohen Stromkosten führen.

  • Vorgehensweise: 
    Zuerst wird für jeden Raum die Heizlast berechnet. Dann werden die Durchflussmengen an den Thermostatventilen oder Strangregulierventilen entsprechend eingestellt. Bei Fußbodenheizungen erfolgt dies über die Durchflussmengenbegrenzer am Heizkreisverteiler.

  • Worauf ist zu achten?
    Der Abgleich muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da präzise Berechnungen nötig sind. Die Pumpenleistung sollte angepasst werden - oft können Pumpen nach dem Abgleich niedriger eingestellt werden. Alle Ventile müssen korrekt dimensioniert sein, und das System sollte entlüftet werden.

  • Was ist der Vorteil und Nutzen eines hydraulischen Abgleichs?
    Ein korrekt durchgeführter hydraulischer Abgleich kann die Effizienz der Wärmepumpe um 10-15% steigern und sorgt für gleichmäßige Raumtemperaturen bei geringeren Betriebskosten.



Umso isolierter das Haus desto weniger Leistung (in KW)
der Wärmepumpe erforderlich?

Ja, das ist grundsätzlich richtig - je besser die Dämmung, desto niedriger kann die erforderliche Wärmepumpen-Leistung ausfallen!


  • Zusammenhang von Dämmung und Leistung:
    Ein gut gedämmtes Haus benötigt weniger Heizenergie. Während ein unsaniertes Altbau-Einfamilienhaus oft 15-20 kW Heizleistung braucht, kommt ein Neubau oder Passivhaus mit 6-10 kW aus. Bessere Dämmung bedeutet also eine kleinere, kostengünstigere Wärmepumpe.


  • Weitere Vorteile guter Dämmung:
    Entscheidend ist auch die mögliche Vorlauftemperatur - gut gedämmte Häuser kommen mit 35-45°C aus, während schlecht gedämmte oft 55-65°C benötigen. Bei niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeitet die Wärmepumpe deutlich effizienter (höherer COP-Wert).

  • Praktisches Beispiel: 
    Bei -10°C Außentemperatur erreicht eine Wärmepumpe mit 35°C Vorlauf einen COP von etwa 3,5, bei 55°C Vorlauf nur noch 2,5. Das bedeutet 40% höhere Stromkosten bei schlechterer Dämmung.


  • Wichtiger Hinweis:
    Eine Überdimensionierung der Wärmepumpe sollte vermieden werden, da sie dann häufig taktet (an-/ausschaltet) und ineffizient arbeitet. Die Leistung sollte präzise auf den tatsächlichen Wärmebedarf abgestimmt werden. Faustregel: Bei Neubauten oder gut sanierten Häusern reichen oft 40-60 Watt pro Quadratmeter, bei unsanierten Altbauten können 100-150 Watt/m² nötig sein. Lassen Sie in jedem Fall eine professionelle Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 durchführen.



Wie gut lässt sich eine Wärmepumpe mit einer Solaranlage betreiben?
Die Kombination von Wärmepumpe und Solaranlage ist sehr sinnvoll und wird immer beliebter. Warum?



  • Synergieeffekte:
    Wärmepumpen benötigen Strom, den die Solaranlage kostenlos produziert. In den Übergangszeiten (Frühjahr/Herbst) kann die Solaranlage oft einen großen Teil des Wärmepumpen-Strombedarfs decken. Im Sommer kann der Überschussstrom für die Warmwasserbereitung genutzt werden.

  • Eigenverbrauch optimieren:
    Ohne Batteriespeicher liegt der Eigenverbrauch bei Solar + Wärmepumpe bei etwa 40-60%. Mit Batteriespeicher steigt er auf 70-80%. Intelligente Steuerungen können die Wärmepumpe bevorzugt dann laufen lassen, wenn die Solaranlage viel Strom produziert.

  • Dimensionierung:
    Für ein Einfamilienhaus mit Wärmepumpe sind meist 8-12 kWp Solarleistung sinnvoll. Der jährliche Strombedarf einer Wärmepumpe liegt bei 3.000 - 6.000 kWh, je nach Hausgröße und Dämmstandard. Eine 10 kWp-Anlage produziert in Deutschland etwa 9.000-11.000 kWh jährlich.

  • Wirtschaftlichkeit:
    Die Kombination amortisiert sich meist nach 8-12 Jahren. Besonders attraktiv wird es durch staatliche Förderung - sowohl für Wärmepumpen als auch für Solaranlagen gibt es Zuschüsse.

  • Herausforderungen:
    Im Winter produziert die Solaranlage wenig Strom, während der Wärmepumpenbedarf hoch ist. Dann muss Netzstrom zugekauft werden. Ein Batteriespeicher kann diese Diskrepanz teilweise ausgleichen.

  • Smart-Home-Integration:
    Moderne Systeme können Wetterprognosen nutzen, um die Wärmepumpe dann zu betreiben, wenn viel Solarstrom zur Verfügung steht und das Haus "vorzuheizen".







 
 
 
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